Kahnakten  |  

Originalerhalt und digitale Bergung (Projekt abgeschlossen)
Im Dezember 1944 verlässt das Binnenschiff MS MAIN 68 den Düsseldorfer Hafen, um rund 25 Tonnen Archivgut angesichts des Vormarschs der Alliierten ins Reichsinnere zu befördern. Im März 1945, eingelaufen im Hafen Hannover-Linden wird das Schiff von Spreng- und Brandbomben getroffen und sinkt mitsamt seiner bedeutsamen Ladung.
Seit der Bergung der Kahnakten sechs Monate nach der Bombardierung wird in Düsseldorf und Münster an der Sicherung und Restaurierung des Archivguts aus historisch wertvollen Dokumenten aus 13 Jahrhunderten gearbeitet.
Unser Atelier übernimmt seit 2018 die Aufgabe, eine mengentaugliche Restaurierung und Konservierung von ca. 220‘000 Blättern der sogenannten Kahnakten nach den Vorgaben des Landesarchivs NRW zu realisieren. Die Sicherung der Originalsubstanz wird von einer umfassenden Digitalisierung der Werke begleitet. Da viele Inhalte und Schriftbilder bis zur Unkenntlichkeit verblasst sind, kommt der Lesbarmachung und Sicherung der Objekte eine grosse Wichtigkeit zu. Sie werden mittels Multispektralaufnahmen wieder sicht- und lesbar und dank einer Bereitstellung von Metadaten für die Forschung benutzerfreundlich gemacht.
Nach dem Vorbild des Projektes in Weimar wird ein gemeinnütziger Verein gegründet, welcher das Fundraising für die Restaurierung der Kahnakten übernimmt und eine prominente Schirmherrschaft akquiriert. Dem Land NRW sollen keine Kosten anfallen.
Gesunkene Schätze-Johannes Kistenich (Pdf)
Kurze Chronologie der Kahnakten (Pdf)
Die Kahnakten im Landesarchiv NRW (Pdf)